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Nachhaltige Waldwirtschaft durch FSC und PEFC Siegel

FSC® und PEFC™ Siegel: was steckt dahinter?

von | Okt 17, 2020 | FSC-PEFC

Die FSC® und PEFC™ Siegel begegnen uns im Handel überall dort, wo wir es mit holzhaltigen Produkten zu tun haben. 

Ein Gastbeitrag von Ronny Willfahrt (Verband Druck & Medien NordOst e. V.).

Egal ob es um ein Produkt aus dem Baumarkt, um ein Möbelstück oder um Papier geht – das Siegel versichert dem Konsumenten, dass das verarbeitete Holz nachhaltig erwirtschaftet wurde.

Um die Wälder weltweit zu schützen, wirken beide Zertifizierungssysteme direkt im Wald. Ein Waldbesitzer, der gelabeltes Holz in die Handelskette bringen möchte, muss sich zertifizieren lassen. Die Zertifizierung erfordert die Einhaltung strenger Regeln zur Waldbewirtschaftung. Dies wird in regelmäßigen Abständen durch unabhängige Experten in Vor-Ort-Audits überprüft. Die weltweit gültigen Regeln der Fortwirtschaft sind öffentlich dokumentiert:

https://www.fsc-deutschland.de/de-de/der-fscr/prinzipien

https://pefc.de/fur-waldbesitzer/waldstandard/

Kommt ein gelabeltes Produkt am Ende einer langen Handelskette beim Endverbraucher an, muss dieses selbstverständlich glaubwürdig aus solchen zertifizierten Quellen stammen. Deshalb darf ein Endprodukt nur dann ein Siegel tragen, wenn jedes am Handel beteiligte Unternehmen selbst zertifiziert ist und sich regelmäßig von unabhängigen Auditoren überprüfen lässt. Bei dieser sog. Produktkettenzertifizierung (englisch: Chain of Custody [COC]) innerhalb der Handelskette muss ein zertifizierter Akteur das eingekaufte Material bzgl. Labeling und Deklaration detailliert prüfen und dokumentieren. Während der Verarbeitung darf es zu keinen unerlaubten Vermischungen mit nicht-zertifiziertem Material kommen, was bspw. durch eine durchgehende Materialkennzeichnung erreicht werden kann. Im Verkauf muss das Produkt so gekennzeichnet werden, dass ein weiterverarbeitendes und zertifiziertes Unternehmen seinerseits die Überprüfung der Herkunft vornehmen kann. Auf diese Weise überprüfen sich die Handelspartner gegenseitig bis hin zum Endprodukt, welches dann mit einem On-Product-Label versehen werden darf. Dieses stammt vom letzten Verarbeiter in der Kette, trägt eine eindeutige Ident-Nummer und ist somit in der Handelskette bis zur Quelle nachverfolgbar, da alle Handelsstufen jeden Einkauf und Verkauf zu dokumentieren haben.

Eine Druckerei beispielsweise kauft sein Papier im Papiergroßhandel ein. Die Händler kennzeichnen ihre Papiere schon in den Katalogen als FSC® oder PEFC™ zertifizierte Materialien, sodass sofort ersichtlich ist, ob es sich um Papier aus nachhaltigen Quellen handelt. Heute ist ein sehr großer Teil der angebotenen Papiere in zertifizierter Qualität verfügbar. Wird solches Papier bestellt und geliefert, sind das Material selbst, aber auch die begleitenden Papiere (Lieferschein, Rechnung) ausführlich dokumentiert. Dies wird von der Druckerei bei der Warenannahme geprüft. Die Ware wird dann entweder direkt für einen Auftrag verarbeitet oder mit Kennzeichnung ins Lager überführt. Bei der Verarbeitung ist das Papier somit stets eindeutig identifizierbar.

Grüner Baum als Symbol für nachhaltiges Wirtschaften im Sinne von FSC und PEFC

Durch das On-Product-Label, welches im Druck auf das Papier gebracht wird, ist die durchgehende Kennzeichnung dann abgeschlossen. Der Kunde erhält ein sicheres Produkt, welches das Versprechen einhält, dass es mit Rohstoffen aus nachhaltiger Forstwirtschaft erzeugt worden ist.

Mehr Informationen erhalten Sie auf den Webseiten des FSC® (Link: www.fsc-deutschland.de) und PEFC™ (Link: www.pefc.de).

Für Ihre Fragen und Anregungen stehen wir sehr gern zur Verfügung. Nutzen Sie dafür einfach unsere Kontaktmöglichkeiten.